Katalonien hat seinen ganz eigenen 11. September (siehe „der katalanische 9/11“ vom 11. September 2017). Was war geschehen? Am Ende des Spanischen Erbfolgekrieges wurde Barcelona, von allen Verbündeten verlassen, 15 Monate von einer Übermacht spanischer und bourbonischer Truppen belagert und fiel am 11. September 1714. Mit dramatischen Konsequenzen: das letzte Bisschen an Souveränität, was Katalonien gegenüber Madrid behauptet hatte, ging verloren. Katalonien, so empfinden es viele Katalanen noch heute, wurde vom damals entstehenden spanischen Staat geschluckt und wird seitdem drangsaliert und ausgeplündert. Die politischen Institutionen wurden geschlossen, Sprache und Kultur unterdrückt. Ein ganzes Stadtviertel abgerissen und dort eine riesige Festung errichtet. Die Ciutadella, die Zitadelle. Das verhasste Symbol der spanischen Besatzungsmacht. Die Festung wurde 1868 abgerissen, heute ist der Parc de la Ciutadella.
Auf dem Platz neben der Kirche Santa María dem Mar wurde 1989 (zum 275 Jahrestag) der Platz durch die katalanische Künstlerin Carme Fiol umgestaltet und heißt heute Fossar de les Moreres (das Grab der Maulbeerbäume) und war früher ein Friedhof, der wie alle Friedhöfe in der Altstadt nach dem Schleifen der Stadtmauern eingeebnet wurde. Ausgerchnet im Jahr 2001 (das Jahr, das der Rest der Menschheit mit dem 11. September verbindet) kam der Metallbogen mit der ewigen Flamme dazu, ein Werk des katalanischen Architekten Albert Viaplana. Die Flamme brennt im Gedenken an die im katalanischen Befreiungskampf gefallenen Helden.