Im Gotischen Viertel trifft man auf Stadtführungen auf rostbraune Stelen oder Infotafeln. Dominiert die Farbe Orange, wandelt man auf den Spuren römischer Geschichte. Überwiegt Blau ist es jüdische Geschichte. Barcelona ist eine römische Gründung: Colonia Iulia Augusta Faventia Paterna Barcino. Eine kleine Militärgarnison. Die Stelen erinnern u.a. an die Befestigungsmauer, eine Nekropole oder Wachtürme. Das Jüdische Viertel liegt im Herzen des Gotischen Viertels. Genau genommen waren es ein großes und ein kleines Jüdisches Viertel. Im Mittelalter, in der Blütezeit Kataloniens, lebten hier 5000 Juden, ein Zehntel der Gesamtbevölkerung. Hinter eigenen Stadtmauern, mit dem Verbot belegt, Handwerksberufe ausüben zu dürfen. Nach Jahrzehnten der Pest, Leid und Tod entlud sich der Hass der christlichen Bevölkerung 1391 brutal. Viele Juden wurden getötet oder vertrieben, die Synagogen zerstört. Wer blieb, musste konvertieren. Später verfolgte die Spanische Inquisition selbst konvertierte Juden erbarmungslos.