
Rund um die Kathedrale im Gotischen Viertel liegen die schmalsten Gassen Barcelonas. Die römische Stadtmauer fasste auch die mittelalterliche Stadt noch ein, ehe in der Blütezeit Kataloniens im 13. und 14 Jahrhundert die Stadt wuchs und neue Stadtmauern zum Schutz errichtet wurden. Diese Stadtmauern durften erst 1854 abgerissen werden (eine Order aus Madrid). Ab 1859 entstand das schachbrettartig angelegte Eixample, die Vielzahl von Fabriken gab Barcelona den Beinamen „das katalanische Manchester“. Wo heute der Port Vell liegt (Alter Hafen), ist vom früheren Industriehafen nichts mehr zu sehen. im späten 19. Jahrhundert entstand die Idee, dass eine Verbindung aus dem oberen, neuen Barcelona zum Hafen unbedingt notwenig sei. Nur lag auf dem direkten Wege das Gassengewirr der Altstadt. Was also tun? Alles abreißen, was im Weg steht! So wurde ab 1915 auf einer Breite von 80 Metern und einer Länge von 900 Metern die gesamte Altstadt abgerissen. 80 Straßen und Plätze verschwanden, 270 Häuser, 10000 Menschen wurden umgesiedelt. An den Rändern dieser Schneise ist das noch heute gut zu erkennen. Auf der westlichen und östlichen Seite liegen neue, meist höhere Gebäude, dahinter ältere, deutlich flachere Architektur. Besonders gut lässt es sich am südlichen Ende der Via Laietana bei der Post (Correros y Telegrafos) erkennen. Der Volksstamm der Laietaner (die waren schon vor den Römern in Barcelona) gab der Straße ihren Namen.