Kunst am Strand

Eines der vielen Bespiele für Kunst im öffentlichen Raum in Barcelona.
„L’Estel ferit“ – „The Wounded Star“ (1992) von Rebecca Horn

Die meisten Besucher Barcelonas werden magisch vom Wasser angezogen. Vom Gotischen Viertel am Port Vell (Alter Hafen) entlang sind es zu Fuß keine 20 Minuten. Sucht man Strand einen Fixpunkt, um sich mit Freunden zu treffen, gelingt dies leicht bei einem reichlich windschief aussehenden Turm. Es ist die Installation der deutschen Bildhauerin und Aktionskünstlerin Rebecca Horn aus dem Jahr 1992 mit dem Namen „The Wounded Star“. 1992? Da war doch was!? Richtig, die Olympischen Spiele stellten Barcelona auf den Kopf. Galt die katalanische Metropole in der Zeit davor als eine Stadt, die dem Wasser den Rücken zugewandt hatte, öffnete sich Barcelona nun zum Meer hin. Badestrände gab es früher an der Costa Brava im Norden und an der Costa Daurada im Süden Barcelonas. Und was ist mit dem fast fünf Kilometer langen Strand von heute? Größtenteils aufgeschüttet. Man muss es sich so vorstellen: jenseits des Olympiahafens lagen Anfang der 1980er Jahre die sterbenden Reste eines alten Industrieviertels. Und der Port Vell war früher der Industriehafen von Barcelona. Man kann sich ungefähr vorstellen wie es um die Wasserqualität bestellt war. Manchmal wird behauptet Barcelona hatte früher gar keinen Strand. Das stimmt so nicht, nur war er sehr viel kleiner. Dort wo heute der „Wounded Star“ steht, lag früher eine Barrackensiedlung, die sich bis zum heutigen Olympiahafen erstreckte. Im angrenzenden Viertel Barceloneta gibt es ein Restaurant, welches den Namen trägt: Somorrostro. Einige Menschen sagen, Rebecca Horns Installation soll einen alten Leuchtturm darstellen. Andere meinen, man sieht alte Barracken übereinander gestapelt und somit eine Erinnerung an die Elendsquartiere, die 1986 abgerissen worden sind.

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