
Der Blick des Besuchers richtig sich meist nach oben. Doch auch auf den Gehwegen gibt es in Barcelona Interessantes zu entdecken. Wie z.B. diese Gedenkplatten, die in den 1990er Jahren über 400 Mal als Anerkennung für die langjährigen Dienste von der Stadt an traditionsreiche Geschäfte verliehen worden sind. Auf dem Foto die für die Herboristeria del Rei (Kräuterladen des Königs), in der Nähe der Plaça Reial. Zahlreiche Handwerke und Berufe umgeben den Namen des Geschäftes auf der Platte. Zu den Olympischen Spielen von 1992 blähte sich in Barcelona schon mal eine Immobilienblase auf. Auch gewerbliche Mieten stiegen rasant. Damit die oft kleinen Läden nicht verschwanden, haben viele von ihnen eine gedeckelte Miete erhalten. Dieser Welpenschutz lief Ende 2014 aus, sofort schlossen einige Geschäfte – und wurden ersetzt durch Klamottenläden und Kaffeeröster. Es kursieren Gerüchte, dass zum Teil das 50-fache an Miete geboten worden ist. Doch Barcelona möchte nicht beliebig sein und an jeder Ecke Souvenirläden, Tapas Bars und die Filialen von H&M, McDonald’s und Starbucks (was bereits der Fall ist). Vorläufige Lösung: Schutzbedürftige Läden bezahlen weiter weniger als die marktübliche Miete. Das Horrorszenario: eine durchgentrifizierte, beliebige Stadt, die ihre Individualität geopfert hat. Oder wie man hier sagt – eine parque temático alla Disneyland.