Barcelona hatte vor 1992 dem Wasser den Rücken zugewandt, öffnete sich erst in der Zeit der olympischen Erneuerung zum Mittelmeer hin. Federführend für die Planung war zu großen Teilen das Architekturbüro MBM mit ihren Gründern Oriol Bohigas, Josep Maria Martorell und David Mackay. Bohigas war bereits seit 1979 als Berater im Rathaus für die Stadtentwicklung von Barcelona in die Veränderungsprozesse eingebunden. Das Büro entwickelte den Masterplan für das neue, dem Meer hin geöffnete Barcelona. So z.B. das Olympische Dorf, wo zuvor die sterbenden Reste eines runtergekommenen Industrieviertels lagen. Und den Olympiahafen. Riesenprojekte. Aber auch in kleinerem Maßstab veränderte das Team Barcelona. An den Ramblas, auf der Höhe des Mercat de la Boquería, der fast die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zieht, liegt auf der anderen Straßenseite der Palau Nou de la Rambla. In unmittelbarer Nachbarschaft des Palau de la Virrena und des Palaus Moja entstand zwischen 1989 und 1993 der neue Palast, der einen Blick auf die dahinter liegenden Gebäude und den Kirchturm von Santa María del Pi freigibt (siehe Beitragsfoto). Auch internationale Stararchitekten wirkten an der Umgestaltung der Stadt mit. Das Leuchtturmprojekt des Museums für zeitgenössische Kunst (MACBA) im Viertel El Raval stammt von Richard Meier (1991 bis 1995), der Telekommunikationsturm auf dem Tibidabo (Torre de Collserola) von Norman Foster.
