Spuren des Spanischen Bürgerkrieges an der Plaça Sant Felip Neri

Spuren des italienischen Luftangriffs vom 30. Januar 1938
Die Fassade der Kirche Sant Felip Neri

Wenn man verstehen will, warum die politische Lage in Katalonien so ist, wie sie ist, und viele Menschen unabhängig sein möchten, muss man den Blick zurück in die Geschichte wenden. 1936 hat das Militär unter General Franco gegen die junge spanische Republik geputscht. Die Putschisten hatten mächtige Verbündete in Italien und Deutschland, das hieß damals Mussolini und Hitler. Luftkrieg war neu. Im Ersten Weltkrieg spielte er keine kriegsentscheidende Rolle. 20 Jahre später war Spanien das Experimentierfeld der Kriegsmaschinerie. Es gab kaum Luftschutzkeller in Barcelona, und so fanden viele Menschen Schutz in den Gewölben der Kirche. Bei den Luftangriffen des 30. Januar 1938 war der Druck der Detonationen zu groß, die Gewölbe stürzten ein, über 40 Menschen verloren ihr Leben. Die Narben an der Fassade der Kirche rühren also nicht von Erschießungen her, sondern vom Luftkrieg aus der Zeit des Spanischen Bürgerkrieges.

Nach dem Sieg Francos folgten 36 Jahre Diktatur bis 1975. Die politischen Institutionen wurden geschlossen. Die Kultur unterdrückt, die katalanische Sprache verboten. Sie verschwand aus den Schulen und Universitäten, der Verwaltung, dem gesamten öffentlichen Leben. Gegner des Regimes wurden eliminiert oder verschwanden in den Gefängnissen.

Die Plaça Sant Felip Neri ist heute Schul- und Pausenhof der gleichnamigen Schule. Zwischen 10:30 und 11:30 Uhr ist der Durchgang während der Schulpause gesperrt.

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